Schaukelpferd & Schaukeltier – Seit mehreren Jahrhunderten steht in beinahe jedem Kinderzimmer ein Schaukelpferd. Im Verlaufe seiner Entwicklungsgeschichte wurde es immer detailreicher und liebevoller konstruiert. Es wird von Jungen und Mädchen gleichermaßen geliebt und ist ein wunderbares Geschenk von Großeltern oder Paten. Selbst wenn das beschenkte Kind nicht von Beginn an die vielen Möglichkeiten ausnutzen kann, die mit diesem Mitmachspielzeug entstehen, werden die Eltern begeistert sein und an die eigene Kindheit zurückerinnert werden.
Je nach Ausführung können Kinder bereits mit einem Schaukelpferd vertraut gemacht werden, wenn diese in der Lage sind, selbständig zu sitzen. Dies geschieht bei vielen Kindern nach dem ersten halben Lebensjahr. Durch Sitzverkleinerer, wie sie auch aus Hochstühlen bekannt sind, kann die eigentliche Sitzfläche für den kleineren Körper vorbereitet werden. Im Verlauf der weiteren Jahre wird der Sitzverkleinerer weggelassen, der vielleicht sogar noch über einen Sicherheitsgurt verfügt.
Die Sitzfläche an einem Schaukelpferd ist schon sehr entscheidend für die häufige Benutzung. Zur Wahl stehen ein 3-Seiten-Sitz (gut ausgegepolstert) für die Kleinsten. Eine recht nücherne Sitzfläche lediglich aus in Form gesägtem Holz (wahlweise noch mit oder schon ohne Stützrahmen) oder ein wirklich dem klassischen Pferdesattel ähnelnder Sitz passen dann, bis das Spielinteresse nachlässt. Herstellerempfehlungen reichen bei den unterschiedlichsten Varianten von etwa einem bis vier Jahre.
Auf zwei vorgekrümmten Kufen steht das eigentliche Sitztier. Bereits hier ist eine große Fülle verschiedenster Ausführungen im Handel erhältlich. Dabei ist das Pferd im Oberbegriff immer noch der Namensgeber eines solchen Spielzeuges. Es muss sich aber gegen Zebras, Einhörner, Schnecken, Schafe, Hunde und sogar Motorräder behaupten. Ist tatsächlich das Pferd vorhanden, gibt es dessen Körperaufbau in einer sehr natürlichen Nachbildung mit Mähne, Schweif und verschieden farbigem Fell. Sattel, Zaumzeug und Steigbügel motivieren zum sofortigen Aufsteigen. Diese Art von Schaukelpferd ist eindeutig für die älteren Kinder konstruiert, die sicher selbst bereits aufsteigen und sitzen können. Dabei entspricht es dem Tier, welches das Kind in lebensecht bereits kennengelernt hat.
Eine Ausführung, bei der in erster Linie ein hölzerner Kopf mit ausgesägter Mähne über den Hals bis zur Sitzfläche reicht, entspricht dem gängigen Bild eines Schaukelpferdes. Haltegriffe in Höhe des Schläfenbereiches und Fußrasten oberhalb der Kufen unterstützen den sicheren Sitz, wozu ein festinstallierter oder abnehmbarer Stützring ebenso zählt. Für mehr Bequemlichkeit und bereits für die Allerjüngsten geeignet ist das Schaukeltier, bei dem der Tierkörper als kuscheliges Sitzelement ausgebildet ist und in einem passend gestalteten Kopf mündet.
Das Schaukelpferd ist ein Spielzeug und doch so viel mehr. Hier wird schon bei den Kleinsten die Kernmuskulatur aktiviert. In der Sitzposition, ob noch gestützt durch einen ausgepolsterten 3-Seiten-Sitz oder schon eigenständig auf der angebotenen Sitzfläche, geschieht bereits sehr viel im kleinen Körper. Die Schaukelbewegung verlangt unbewusst ein Ausgleichen der geringen Hin- und Herbewegung. Augen, Hände, Beine und auch das Gehirn erhalten Signale, die ganz intuitiv beachtet und befolgt werden. Steht der kleine Reiter erst einmal sicher auf seinen Beinen, will er sein Schaukelpferd sicherlich auch selbst besteigen und wieder verlassen. Dies verlangt schon eine gute Koordination zwischen Armen, Beinen und Augen. Jedes Kind in Bewegung verbessert stetig seine Muskulatur und wird durch immer leichteres Gelingen seiner durchgeführten Aktionen belohnt und angespornt.
Die Kufen, auf denen die Schaukelbewegung erfolgt, verlangen eine besondere Aufmerksamkeit. Deren Krümmung darf nicht so hoch herausgezogen sein, dass durch eine wilde Schaukelei das Spielzeug nach vorne oder hinten überschlägt. Kleine Stopper an der Kufenunterseite bremsen die große Bewegung so lange, bis das Kind das Schaukelpferd sicher beherrscht. Ab hier sind solche Stopper in der Regel abnehmbar. Sie stoppen jedoch auch das Pferd in seiner Bewegung, damit niemand unbeabsichtigt verletzt wird, dessen Hand oder Fuß zu dicht unter die Kufen kommt. Kufen mit einer Gummileiste dämpfen zudem die Bewegungsgeräusche und schonen den Fußboden.
Solange das Kind noch nicht absolut sicher sitzt, verhindert ein Sitz-Stützring das Herunterfallen. Ist der Stützring abnehmbar, kann das Schaukelpferd deutlich länger genutzt werden, da die freie Sitzfläche mehr Platz bietet.
Das für die meisten Schaukelpferde verwendete Holz muss unbedingt geglättete und abgerundete Kanten aufweisen. Unbehandelt und nur wenig abgeschliffen ist der natürliche „Pferdelook“ vielleicht optisch ein Hingucker, doch die kleinen Hände und Beine scheuern sich dadurch die zarte Haut wund.
An den Kufen integrierte Rollen lassen sich auf Wunsch herausklappen und machen das Schaukelpferd zu einem Zugpferd. Statt einzelner Kufen kann auch lediglich eine vorgekrümmte Fläche die Schaukelbewegung erzeugen.
Auf einer großen festen Standfläche steht das Reittier auf einer nach allen Seiten dreh- und biegbaren Unterkonstruktion. Jede gewünschte Bewegung entsteht durch die eigene Körperkraft ohne das Spieltier von seinem Platz zu bewegen. Kleine Spielelemente im Kopf- und Griffbereich sorgen für zusätzliche Unterhaltung, selbst wenn gar nicht geschaukelt wird.
Wer für sein Kind eher ein hin und her als ein auf und ab bevorzugt, findet auch hier das richtige Produkt. Über ein stabiles Stangensystem schwingt der Pferdekörper nach vorne und hinten, während die Unterkonstruktion vollkommen fest und unverrutschbar auf dem Fußboden steht. Umkippen oder evtl. Quetschungen sind nahezu ausgeschlossen.
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